Odin (Óðin, Wodan oder Wotan)

Odin ist der Göttervater und damit der Hauptgott. Er ist Kriegs- und Totengott sowie Gott der Dichtung, der Runen und der Magie. Bekannt ist er für seinen Wissensdurst. Dem Brunnen Mimir opferte er eines seiner Augen, um zu mehr Wissen und Weisheit zu gelangen.
Auf seinen Schultern sitzen die beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung), die ihm von ihren Botenflügen über das Weltgeschehen berichten. Außerdem gleichen sie sein geopfertes Auge aus. Deshalb besitz Odin auch den Beinamen Rabengott. Zu seinen weiteren tierischen Begleitern gehören die beiden Wölfe Geri (gierig) und Freki (gefräßig), die ihm hauptsächlich bei der Jagd behilflich sein sollen. Ebenso ein treuer Wegbegleiter ist sein achtbeiniges Schlachtross Sleipnir, das ihm in Kämpfen stets großen Dienst geleistet hat.
Sein Speer trägt den Namen Gungnir (der Schwankende), mit dem er den Krieg in die Welt brachte, als er ihn in das Heer der Wanen warf. Sein Thron Hlidskialf (Schelf des Mitgefühls) steht im Götterpalast Valaskjalf in Asgard, der in manchen Darstellungen mit Odins großem Saal Walhalla gleichgesetzt wird. Nur Odin darf seinen Thron besteigen, anderen Göttern ist es verboten, auf Hlidskialf Platz zu nehmen.
Hergestellt wurde er von den Söhnen des Zwerges Ivaldi. Überbracht wurde er von Loki, als ein Geschenk der Zwerge. Der Speer verfehlte nie sein Ziel und kehrte immer zu seinem Besitzer zurück.
Zusammen mit seinen Brüdern Lodur und Hönir hat er den Eisriesen Ymir getötet, die Welt und die ersten Menschen, Ask und Embla, erschaffen. Odin gehört dem Göttergeschlecht der Asen an.

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Quellenangaben:
Gylfaginning 36, 37, 38, 41, 49, 50 und 51 | Bragaroedhur 55, 56 und 58 | Skaldskaparmal 59 und 62
Die Edda: Die germanischen Göttersagen, Regionalia Verlag [ISBN:978-3-939722-82-3]

Veröffentlicht am 30.12.2017 • Zuletzt bearbeitet am 30.12.2017 • Btr.-Nr.: 2007 • Aufrufe: 1800